Duisburg im Hinterkopf - Vor dem DFB-Pokalspiel Halle 11FREUNDE

October 2024 · 3 minute read

In der ersten Runde des DFB-Pokals am 15. August treffen der Hal­le­sche FC und Union Berlin auf­ein­ander. Das Heim­recht hat der Hal­le­sche FC. Doch das hei­mi­sche Kurt-Wabbel-Sta­dion wird zur Zeit saniert, so dass das Spiel ins nahe gele­gene Leipzig ver­legt werden muss. Beide Fan­lager müssen daher mit dem Zug anreisen.

Am Leip­ziger Bahnhof ent­steht ein logis­ti­sches Nadelöhr, das für beide Grup­pie­rungen zu eng werden könnte. »Natür­lich hat jeder von uns Duis­burg im Hin­ter­kopf und es ist klar, dass bei dem ein oder anderen die Nerven blank liegen. Wir wollen das Spiel ein­fach nur noch sicher über die Bühne bringen«, gesteht Win­fried Lonzen, Geschäfts­führer des ehe­ma­ligen Zen­tral­sta­dions in Leipzig.

Angst vor Minus­ge­schäft

Auch Halles Vize­prä­si­dent Jörg Sitte gibt zu, dass die Spiel­ver­le­gung »nach dem Drama in Duis­burg eine beson­dere Situa­tion« ist. Jedoch ver­weist er auf die fried­liche Ver­gan­gen­heit und kann die ver­schärften Auf­lagen nicht ganz nach­voll­ziehen: »Unser letztes Punkt­spiel gegen Union Berlin war in der Saison 1992/1993 und ver­lief fried­lich. Grund­sätz­lich haben wir ein gutes Ver­hältnis zu Union Berlin.« Er bedauert, dass ihnen durch den Zuschau­er­aus­schluss zusätz­liche Gewinne ver­loren gehen werden. »Neben den finan­zi­ellen Ein­bußen sinkt natür­lich auch der neu­trale Zuschau­er­an­teil, der sich aus Inter­esse eine DFB-Pokal-Partie anschauen möchte.« Auch Win­fried Lonzen befürchtet finan­zi­elle Ein­buße. Für die Ver­ant­wort­li­chen des ehe­ma­ligen Zen­tral­sta­dions in Leipzig steht auch der gute Ruf auf dem Spiel. Sollte es zu Aus­schrei­tungen kommen, könnte es sein, dass der DFB keine Län­der­spiele mehr nach Leipzig ver­gibt. Die Ein­nahmen für den Sta­di­on­be­treiber würden damit emp­find­lich gekürzt. Das Risiko für Aus­schrei­tungen sieht Lonzen aller­dings nicht im Spielort: »Von der Situa­tion im Sta­dion geht keine Gefahr aus, da bin ich mir sicher. Uns macht eher die Anreise beider Fan­lager Sorgen.« 

Erhöhte Sicher­heits­vor­keh­rungen

Lonzen kennt die Fan­gruppen der beiden Ost­ver­eine und die Bri­sanz, die dieses Duell mit sich bringt: »Die HFC-Fans sind mit den Fans von Lok Leipzig befreundet und die Union-Fans pflegen eine Freund­schaft mit den Anhän­gern des FC Sachsen.« Diese Fan-Freund­schaften könnten zu einem »explo­siven Gemisch« werden. Daher stuft die Leip­ziger Sicher­heits­in­sti­tu­tionen die Begeg­nung als Hoch­si­cher­heits­spiel ein. Erhöhte Sicher­heits­vor­keh­rungen und neue Kar­ten­vor­ver­kaufs­re­ge­lungen sind die Folge. Nach »Prü­fung und Abwä­gung aller Umstände« haben die Ver­ant­wort­li­chen ent­schieden, dass der Sektor C (Gegen­tri­büne) geschlossen bleibt, die Sek­toren B und D auf 4.500 Zuschauer und der Sektor A auf 3.500 Zuschauer beschränkt werden.

Zusätz­lich dürfen nur Karten in den Städten Halle und Berlin ver­kauft werden. Die Abend­kasse bleibt geschlossen. Durch diesen exklu­siven Kar­ten­ver­kauf will man aus­schließen, dass sich die ver­fein­deten Fan­lager Zugang ins Sta­dion ver­schaffen und das Spiel als Chance nutzen, ihre Feind­schaft aus­zu­leben. Nach den Erfah­rungen von Duis­burg will man in Leipzig vor­sichtig sein, um sich am Ende nichts vor­werfen zu müssen. Win­fried Lonzen hat Maß­nahmen getroffen, von denen er hofft, dass sie nicht benö­tigt werden. »Wir gehen fest davon aus, dass es ein fried­li­ches Spiel wird.« 

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